Die Methode des heilsamen Singens
Das Singen von kurzen, prägnanten Texten, die einfach wiederholt werden, ist in fast allen ursprünglichen Kulturen zu finden. Dies ist eine ganz andere Singweise als man es aus der Volksliedkultur kennt oder auch der strophenreichen "Lagerfeuerlieder-Kultur" .
Neu ("knapp 20 Jahre neu“) ist die Idee, leistungsfreies, "wiederholendes" Singen in Krankenhäusern zum Aktivieren von Selbstheilungskräften einzusetzen.
Der Musiktherapeut Wolfgang Bossinger hat hier den Weg gebahnt. Der Verein „Singende Krankenhäuser“ ist sein Werk. |
In seinen Büchern hat er mit anderen Wissenschaftlern zusammen Forschungsergebnisse über die positive Wirkung des Singens veröffentlicht. Viele Menschen haben sich ihm angeschlossen, die ihr Leben durch diese Art des Singens bereichert fühlen. Darunter sind auch Ärzte oder Musiker wie zum Beispiel die ausgebildete Sängerin Katharina Neubronner (jetzt Bossinger). Hierzu lassen sich viele interessante Informationen und Filme im Internet finden.
Der Kern des heilsamen Singens
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„Ich-kann-nicht-Singen" und:
„Es gibt keine Fehler – nur Varitationen“ (W. Bossinger)
Mittlerweile wird immer deutlicher, dass Singen in uns Menschen eine besondere Rolle spielt. Die meisten Kinder singen. Manche Demenzerkrankte, denen beim Sprechen die Worte fehlen, singen per Lied fehlerlos ganze Strophen. Unsere Stimme ist unser Ausdruck! Der häufige Satz: „Ich kann nicht Singen!“ ist auffällig. Woher kommt das Nicht-Singen-Können, wenn wir doch fast alle früher gesungen haben? Wo ist die lockere, unbeschwerte Freude oder das selbstvergessene Summen oder auch Anstimmen einer traurigen Melodie als Ausdruck unseres Fühlens geblieben? Viele berichten von unangenehmen Schul- oder Chorerfahrungen. Auch das unbestimmte Gefühl mit seinem Singen „zu stören“ könnte im einen oder anderen von uns auftauchen. Der Gefühlsausdruck ist auf unserem Lebensweg „irgendwie zurechtgestutzt“ worden. Und manchmal haben wir das selbst gemacht. Es war wichtig für uns, unsere Gefühle „beherrschen“ zu lernen. Ängste nach früheren Erfahrungen engen uns vielleicht ein. Ein eingeengter Körper kann nicht schwingen und somit auch nicht klingen. Und schon ist das „Nicht-Singen-Können“ wahr geworden. In unserem Raum darf also gesungen werden, auch wenn man denkt, man könne es nicht. Zitat Wolfgang Bossinger: „es gibt keine Fehler, nur Variationen!“ |
Experimentieren mit verschiedenen Tönen und Rhythmusinstrumenten
Gleichzeitig zur eigenen Stimme hören wir die Anderen singen. Die Ab“stimm“ung miteinander erfolgt ohne Anstrengung. Wir pendeln uns aufeinander ein. Die Wiederholungen unsere Lieder lassen uns immer wieder neu singen, hören und experimentieren, zum Beispiel mit Lautstärke und Tonhöhen. Rhythmusinstrumente für rhythmische Impulse liegen bereit. |
Die Bewegungen |
Gleiche Augenhöhe
Das Singen ist so eng verbunden mit unserem ursprünglichen Wesen, dass unwichtig wird
"wer wir sind". Hier können sich unterschiedlichste Menschen auf gleicher Augenhöhe begegnen.
Selbstbestimmtheit
Alles ist ein Angebot und muss nicht angenommen werden. Ob einzelne Worte nicht gesungen werden, ob man eine Geste auslässt, ob man sich aus einem Lied ganz herausnimmt – was für einen stimmig ist, bestimmt Jeder und Jede selbst.
Die Lieder und Mantren, Mittlerweile haben sich im „Liederpool“ auch viele mündlich überlieferte Lieder gesammelt. Die Quellen sind nicht immer leicht nachzuvollziehen. Um Lieder aus fremden Kulturen zu singen, müssen wir uns nicht mit ihnen identifizieren. Wir singen sie im Respekt vor der jeweiligen Kultur oder Tradition und dürfen hineinspüren. Verbunden sind wir mit den Inhalten über unsere gemeinsamen Wurzeln als Menschen. |